Was macht ihr mit der Schafwolle?

Einmal im Jahr werden unsere Schafe geschoren. Das ist bei den meisten Rassen notwendig weil sich das Fell oft komplett verfilzt und richtiggehende „Platten“ bildet. Das ist dann für die Schafe sehr unangenehm und vor allem bei älteren, schwächeren Tieren können sich dann auch leichter Parasiten ansiedeln.  

 

Für uns ist dieser Termin immer ein bisserl mit Anspannung verbunden. Es ist notwendig unsere freiheitsgewohnten Tiere von ihrer Weide in die Scheune zu locken damit der Schafscherer dort in Ruhe arbeiten kann. Ist das einmal geschafft können wir erleichtert aufatmen. Zum Glück ist das auch heuer wieder ohne Probleme gelungen. Unsere Schafe folgen normalerwiese meinem Ruf „Schaaaafe“ und wenn ich dann noch eine Schüssel mit Mais in der Hand habe folgen sie mir fast überall hin. Auch Camilla und Gabi, für die es die erste Schur war, sind brav mit den anderen mitgelaufen. Mit viel Heu zum Futtern hatten sie auch kein Problem damit die Nacht in der Scheune zu verbringen. 

 

Mit unserem Schafscherer haben wir ein riesiges Glück. Er strahlt viel Ruhe und Gelassenheit aus und das überträgt sich auch auf die Tiere und uns. Nach der Schur, die pro Schaf zwischen 10 und 15 Minuten inklusive Klauenpflege dauert, beginnen sie sofort wieder gemütlich zu fressen und sind kein bisschen mehr gestresst. 

 

Das Fell eignet sich nicht wirklich für die Verarbeitung zu Wolle. Unsere Schafe sind keine „Wollrassen“ deren Fell extra für die Produktion von Wolle gezüchtet wird. Allerdings kann man das Vlies als Langzeitdünger für manche Pflanzen, als Wasserspeicher für Topfpflanzen, als Schutz für Bäume, Sträucher und Weinreben gegen Wildverbiss und als Mulchmaterial gut verwenden.

 

Heuer haben wir das Vlies als Wildkrautstopper am Rand unserer Folientunnel verwendet. Dort wo die Folie die inneren Beete von der äußere Fläche abgrenzt haben wir immer wieder ein sehr unliebsames Wildkraut,  nämlich die Quecke (Beier) der hartnäckig ins Gemüse wachsen möchte. Auch wenn ich schon sehr tolerant gegenüber Wildkräutern geworden bin, die Quecke ist keine Freundin von mir. Sie bildet unterirdisch ein Wurzelnetzwerk das kaum wegzubekommen ist. Auch mit Ausgraben, was ich mehrmals im Jahr mache, erwischt man meist nicht alle Triebe und die Quecke verbreitet sich über die verbleibenden Rhizome. Bisher haben wir dunkle Folie verwendet um den Bereich zu schützen. Heuer wurde sie allerdings schon so porös,  das wir sie keine weitere Saison mehr nutzen konnten.

 

Gemäß unserem Vorhaben kein neues Plastik mehr zu verwenden versuchen wir es jetzt mit dem Schaffell. Mal schauen wie es sich entwickelt. 

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