Gänserich Nils

Kaum hat ein Bewohner von Hof-Sonnenweide die Herzen in so kurzer Zeit berührt wie der blinde Gänserich Nils.  Er ist im August mit seiner Freundin, Wildgans Sophie bei uns eingezogen, nachdem seine langjährige Besitzerin verstarb.

 

Sophie schloss sich bald der bestehenden Gänseherde an und verbringt ihre Tage mit ihnen auf der großen Teichwiese. Für den blinden Nils waren das aber zu viele neue Eindrücke auf einmal und so aklimatisierte er sich zunächst in der großen Scheune in der er sich bald gut zurechtfand. Dann setzten wir ihn bei Sonnenschein täglich in den Hof wo er umgeben von Hühnern und Puten sowie der alten Ente Stan und den Schweinen seinen Tag verbrachte. Er eroberte schnell das Herz vieler Besucher sich nicht nur angreifen lies sondern es sichtlich genoss wenn man ihn streichelte. Wenn es ihm zu viel wurde stand er einfach auf und ging. Meist aber schmiegte er seinen Hals in die Hand und genoss die Berührung. Am Abend trugen wir ihn wieder in die Scheune wo er die Nacht geschützt mit den anderen Gänsen und seiner Sophie verbrachte. Als es nun kälter wurde hatten wir den Eindruck das Nils müder wirkt und seine Bewegungen langsamer werden. Dennoch saß er gerne in der Sonne und lies sich die Federn wärmen. Als er dann begann durch den Schnabel zu atmen fuhren wir mit ihm zur Tierärztin, einer Spezialistin für Geflügel. Sie konnte keinen Infekt feststellen allerdings nicht ausschließen das seine Beschwerden ganz einfach altersbedingt und damit nicht heilbar wären. Dennoch bekam er eine stärkende Injektion und wir Tabletten für die tägliche Verabreichung. Andi montierte für Nils in der Scheune, in seiner Lieblingsecke eine Wärmelampe und ich fütterte ihn mit in Kräutertee eingeweichtem Brot und weichen Birnen. Leider wurden seine Atmung nicht leichter und er nahm auch immer weniger Futter an. Am Tag vor seinem Tod war uns schon klar das er sich verabschieden wird. Genau so kam es dann auch. Als Abendessen frass er noch eine Scheibe Birne, dann presste er seinen Schnabel zu. In der Nacht ist er dann friedlich eingeschlafen.

 

Lieber Nils, obwohl du nur so kurze Zeit bei uns am Hof warst war es uns eine Freunde dich kennen zu lernen und dein Tod macht uns und die Menschen die dich kennen lernen durften sehr traurig. Du warst wirklich eine ganz besondere Gans und es war uns eine Ehre dich auf deinem letzten Weg begleiten zu dürfen.


Ferdinand und Peter

Ende September 2024 haben sich wieder zwei unserer langjährigen tierischen Weggefährten kurz hintereinander verabschiedet. Ferdinand, der blinde Mangalitza Eber und Peter, der schwarzweiße Ziegenbock.

 

Ferdinand kam vor ca. 12 Jahren mit damals 6 Monaten zu uns auf den Hof. Wir haben ihn von einem Hobbybauern rausgekauft, der für den Eigenbedarf züchtete. Ferdinand war schnell einer der Lieblinge am Hof. Er ließ sich gerne streicheln, spielte mit unserem Dobermann Rumo fangen und rüffelte den ganzen Tag am gesamten Gelände herum, wo er nach Leckerbissen suchte. Besonders gerne hielt er sich im Wald hinter unserem Haus auf um nach Eicheln zu graben.

 

Je älter Ferdinand wurde, desto mehr reduzierte sich der Bewegungsradius. Bald fiel uns auch auf, dass Ferdinand nicht mehr so gut sehen konnte. Immer wieder lief er gegen Hindernisse und bald hatten wir das Gefühl. dass Ferdinand überhaupt nicht mehr sehen kann. Das behinderte ihn jedoch keineswegs, denn seine Nase funktionierte noch ausgezeichnet und so konnte er sich gut in seiner gewohnten Umgebung orientieren. Vor allem die Suche nach Futter bereitete ihm keinerlei Schwierigkeiten.

 

In den letzten fünf Jahren ist Ferdinand so richtig faul geworden. Er kam zum Frühstück aus seiner Hütte, die er sich mit Charlotte teilte, und verbrachte den Rest des Tages mit Schlafen.  Heuer im Sommer lag er den Großteil des Tages in seiner Suhle und ließ sich gerne von uns Duschen. Vor einigen Wochen konnten wir feststellen, dass Ferdinand immer weniger gefressen hat. Es wirkte auf uns, als würde er sich darauf vorbereiten zu gehen und genauso kam es schließlich auch. Während des Regens und des Sturms in den letzten Tagen ist er immer wieder aus seiner Hütte gekommen und hat sich den Regen auf den Körper prasseln lassen. Es wirkte friedlich und als wolle er Abschied nehmen. Eines Morgens ist er dann nicht mehr aufgewacht.

 

Auch Peter der Ziegenbock hat seit mehr als 12 Jahren bei uns am Hof gelebt. Er kam zusammen mit Toni, Heidi und Moritz als junger Ziegenbock auf den Hof. Auch bei ihm haben wir damit gerechnet das er uns bald verlassen wird. Heidi und und Toni sind ja schon im Laufe des Jahres vorausgegangen. Wir haben ihm die letzen Tage so schön wie möglich gemacht. Er durfte in den Hof und bekam sein Lieblingsfutter und er war noch bis zuletzt mit seinen Ziegenfreunde im weitläufigen Revier unterwegs und hat mit ihnen gegrast und in der Sonne gedöst. Auch er ist, einen Tag nach Ferdinand in der Früh nicht mehr aufgewacht.

 

Beide Tiere hatten keine Schmerzen und haben nicht gelitten. Sie konnten selbst entscheiden wann sie gehen. Das macht den Abschied von Peter und Ferdinand zu einem traurigen aber dennoch schönen Ereignis.


Toni

Toni kam zusammen mit drei anderen Ziegen, Peter, Heidi und Moritz schon ganz jung von einem Bauern im Ort zu uns auf den Hof. 12 Jahre ist das mittlerweile her und wir können uns noch genau an den Tag erinnern als sie gebracht wurden. Die Ziegen waren unglaublich lebhaft und ihr größter Spaß war es aus dem ohnehin riesigen Gehege auszubrechen. Immer wieder fanden sie Möglichkeiten den Zaun zu überwinden und sahen uns dann vom Dach oder von einem Baum verschmitzt an. Sie sind niemals weggelaufen, man hatte den Eindruck dass es ihnen Spaß macht uns immer neue Herausforderungen zu stellen. Als die vier dann erwachsen wurden, ging es etwas leichter und wir hatten schon sehr viel gelernt. Die Ziegen waren die Lieblinge vieler Kinder und regelrechte Entertainer. Toni wurde „Toni mit der weißen Hose“ genannt, weil er ab der Leibesmitte weiß war und die andere Hälfte schwarz.

Im letzten halben Jahr hat Toni altersbedingt an Gewicht verloren und er wurde so wie das bei uns Menschen auch ist, einfach müder und schwächer. Eines Tages konnte er dann nicht mehr aufstehen. Wir haben ihn noch eine Zeitlang weiter mit Futter und Wasser versorgt, er hat uns dann aber zu verstehen gegeben das es für ihn Zeit ist zu gehen. Und so haben wir schweren Herzens den Tierarzt geholt der ihm den Übergang leichter gemacht hat. Toni ist auf seiner Wiese gestorben, umgeben von seiner Herde und wir waren bis zum Schluss bei ihm. Er hinterlässt eine große Lücke bei uns und wir werden ihn immer in Erinnerung behalten.

 


Constanze

Tierpatenschaft für Aida, Tosca und Carmen

 Constanze war unsere älteste Putendame und kam im Herbst 2020, damals zusammen mit Wolfgang einem Truthahn aus einem Maststall zu uns. Sie hat sich besonders mit Rocky, unserem blinden kleinen Ziegenbock angefreundet teilte ihr Futter und kuschelt gerne mit ihm. Rocky konnte Constanze auch von allen anderen Puten unterscheiden und die beiden waren unser Dream Team am Hof. Im Sommer 2024 mussten wir uns von Constanze verabschieden. Wie alle Mastputen konnte sie irgendwann ihr Gewicht nicht mehr tragen und konnte gar nicht mehr aufstehen. Trotzdem freuen wir uns das sie 4 gute Jahre bei uns am Hof verbringen konnte, zusammen mit anderen Puten in einer Herde auf einer Wiese. Sie hat viele Menschen zum Staunen gebracht, vor allem jene die zum ersten Mal in ihrem Leben eine Pute sahen und sie als Persönlichkeit wahrnehmen konnten. 

 



Jumpy

 Jumpy kam im Mai 2023 aus Oberösterreich zu uns. Sie lebte zusammen mit ihrem Gefährten auf einem Hof des Österreichischen Tierschutzvereins. Leider starb ihr Gefährte und so suchten und fanden ihre Betreuer eine neue Herde für die hübsche Lamadame bei uns auf Hof-Sonnenweide. Jumpy hat sich vom ersten Tag an mit Luna und Lara gut verstanden und ihr neues Reich schnell erobert. Im Jänner bemerkten wir, dass sie nur sehr langsam und zaghaft Heu frisst. Unser Tierarzt konnte keine verlässliche Diagnose stellen, und so brachten wir sie in die Veterinärmedizinische Universität nach Wien. Dort wurde schnell festgestellt, dass vier Zähne komplett entzündet, und eine Entfernung dringend notwendig war. Im Zuge der Operationsvorbereitung stellte sich außerdem heraus, dass Jumpy schon eine sehr betagte alte Dame war. In Absprache mit dem ärztlichen Team entschieden wir uns für die alternativlose Operation. Jumpy hat den Eingriff und die anschließende Nachbehandlung sehr gut überstanden, und durfte schon bald wieder zu uns nach Hause.  Seitdem hat sie von uns jeden Tag in der Früh und am Abend eine große Portion eingeweichte Heucobs mit Lamamüsli zur Nahrungsergänzung bekommen. Gestern Abend hat sie ihre Portion noch voller Appetit verputzt. Als ich heute morgen auf die Weide gekommen bin, um ihr das Müsli zu bringen, war sie bereits verstorben.

Jumpy, du tapfere alte Dame! Spring über den Regenbogen und freu dich auf deinen alten Gefährten. Wir werden Dich und das tägliche Morgen- und Abendritual mit dir vermissen!


Lisa

Du bist als Überraschung gekommen, und ebenso überraschend gegangen!

Gemeinsam mit deinem Schwesterchen bist du im Bauch deiner Mutter zu uns gekommen, und eines Morgens überraschend in unsere Welt geschlüpft. Du hast in der kurzen Zeit viele Herzen erobert, und uns jeden Tag zum Lächeln gebracht. Mach’s gut kleine Seele! Wir vermissen Dich!

Felix ist nach seiner Kastrations OP nicht mehr aufgewacht…

Madeleine war das schönste Schafmädchen auf der ganzen Sonnenweide. Das besondere an ihr waren die langen Wimpern die, vor allem als sie noch ganz jung war, aussahen wie gezeichnet. Sie ist die Tochter von Gewn und Noel, ihr schönes weißes Fell hatte sie vom Vater. Als sie noch klein war und neben ihrer Mama Gwen lag, die ganz schwar ist, war das ein wunderschönes Bild. Auf den Tag genau 7 Jahre nach Ihrer Geburt ist Madeleine überraschend gestorben. Ohne für uns ersichtliche vorherige Anzeichen lag sie plötzlich in der Wiese und atmete nicht mehr. Wir konnten nicht feststellen was passiert war, sie hatte weder Verletzungen noch war eine Krankheit erkennbar. Manchmal ist einfach die Zeit abgelaufen und wir bleiben traurig zurück. Wir werden sie vermissen, unser kleines Schafmädchen. 

Rebecca

Becky kam von einer Schafzucht in Oberösterreich und war eigentlich als Osterlämmchen gedacht. Dieses Schicksal konnten wir ihr ersparen als wir sie als Ziehgeschwisterchen für Manfred zu und auf den Hof holten. Als die beiden jung waren, folgten sie uns überall hin und waren auch bei Waldspaziergängen dabei  Als sie dann erwachsen wurden, zogen sie zu unserer Ouessantschafherde wo sie sich gleich wohl fühlten und seitdem ein ruhiges und beschauliches Schafleben führen. Die Neugier ist den beiden geblieben und  sowohl Manni als auch Rebecca sind sehr zutrauliche und menschenbezogene Tiere, die sich gerne streicheln lassen. Becky hatte einen Schlaganfall von dem sie sich körperlich sehr gut erholt hat. Trotzdem blieb etwas zurück denn an manchen Tagen wirkte sie sehr verwirrt, erkannte uns nicht und lief verwirrt im Revier herum. Aber sie hatte auch viele gute Tage an denen sie wieder ganz die alte war. Zwei Jahre lebte sie nach dem Anfall ein gutes Schafleben inmitten ihrer Herde. Leider hat sie einen zweiten Schalaganfall dann nicht überlebt und starb friedlich auf der Weide. 

Charlotte

Charlotte kam im Juni 2013 als kleines Ferkelchen auf den Hof. Wir haben sie vom Steppentierpark Pamhagen geholt weil Beauty, ein junges Schweinemädchen das bei uns abgegeben wurde, eine Gefährtin brauchte. Charlotte und Beauty wuchsen zusammen auf, zuerst in unserer Scheune bald eroberten sie den ganzen Hof. Sie genossen das abwechslungsreiche Leben, nützten das gesamte Gelände, wühlten im Eichenwald, fraßen Gras auf der Wiese und sonnten sich im Hof.  Auch Ferdinand, der große Mangalitza Eber der bald dazu kam wurde ihr Freund. Bald bevorzugten sie die Übernachtung im Freien und so baute Andi ihnen eine große Schweinehütte mit viel Stroh ausgestreut. Charlotte war, im Gegensatz zu unseren anderen Schweinen, nicht sonderlich an Menschen interessiert. Sie mochte keine Berührungen und blieb meist im Hintergrund. Nur für Äpfel und süßes Obst kam sie ganz nahe heran um sich das Stück zu schnappen und dann wieder zu verschwinden. Charlotte war bis zwei Tage vor ihrem Tod nie krank oder schwach. Deshalb fiel es uns sofort auf als sie zum Frühstück nicht aus ihrer Hütte kam. Nicht einmal den angebotenen Apfel wollte sie essen und auch kein Wasser trinken. Sie verzog sich in ihre Hütte wo sie sich ins Stroh legte. Ferdinand war eng an sie gekuschelt als wir am Abend nochmal nachsehen gingen wie es ihr geht. In der Nacht ist Charlotte dann für immer eingeschlafen. Wir sind sehr traurig weil Charlotte so lange Teil unserer Gemeinschaft war. Trotzdem sind wir aber sehr froh das sie selbst entschieden hat das sie gehen möchte und nicht lange leiden musste.

Heidi

Heidi ist schon ein Jahr vorher, im  April 2012 zu uns auf den Hof gezogen, zusammen mit ihren Gefährten Peter, Toni und Moritz. Die vier haben uns gerade am Beginn sehr auf Trab gehalten. Ständig waren sie auf der Suche nach Abenteuern und es hat ihnen scheinbar großen Spaß gemacht uns zu zeigen dass ein Zaun keine Grenze sondern eine Herausforderung ist.  So schafften sie es sogar bis auf unser Scheunendach, von wo aus sie munter auf uns herabblickten und, ich schwöre, schelmisch grinsten. Heidi war die Anführerin ihrer Jungs und später auch der Ziegen die nach und nach von allen möglichen Plätzen zu uns kamen. Besonders überrascht hat sie uns als sie vor 6 Jahren plötzlich begann Milch zu geben. Die Besonderheit daran war, das sie niemals trächtig wurde da alle Ziegenböcke in ihrer Umgebung kastriert waren. Wir haben unzählige Tierärzte zu Rate gezogen, ohne Ergebnis. Heidi wollte einfach Milch geben. Und so lernten Andi und ich, dank Heidi, wie man eine Ziege melkt. Heidi hat uns viele Jahre lang begleitet und war während dieser Zeit kein einziges Mal krank oder schwach. Erst vor wenigen Wochen fiel uns ihr großer Bauch auf. Wir liessen sie auf Parasiten untersuchen, aber dieser Befund fiel negativ aus. Auch ihr Verhalten war unauffällig. Sie hatte guten Appetit, futterte Heu aus der Raufe und das erste Gras auf der Wiese. Erst kurz vor ihrem Tod bemerkten wir die Veränderung. Ihre Augen waren ganz groß und sie schien auch schlecht zu sehen. Heidi hatte kaum Appetit und wir bemerkten ein leichtes Zittern am ganzen Körper.  Unser Tierarzt den wir daraufhin kontaktierten eröffnete uns, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen Tumor im Kopf handelt. Um ihr ein langes und schmerzhaftes Ende zu ersparen entschlossen wir uns Heidi euthanasieren zu lassen. Wir waren bis zum Schluss bei ihr und sie konnte friedlich in ihrer gewohnten Umgebung einschlafen. Heidi war über 10 Jahre ein wunderbarer Teil von Hof-Sonnenweide. Sie hat viele Menschen glücklich gemacht und mit ihrem unverwechselbaren Charakter war sie einzigartig. 

Tristan

Tristan war schon seit 6 Jahren bei uns am Hof. Er kam zusammen mit Isolde von einem Putenzüchter zu uns, da waren die beiden gerade mal ein paar Wochen alt. Isolde begann auch bald Eier zu legen, leider außerhalb unseres Zaunes und so hat sie beim Brüten ein Fuchs erwischt.  Tristan hatte noch weitere Gefährten und Gefährtinnen die sich, wie er und die Hühner, Gänsen, Enten, Tauben und Pfauen komplett frei am Hof bewegen können.

 

Eines Abends ist  Andi von der Abendrunde ins Haus gekommen und hat mir gesagt dass Tristan, unser ältester Truthahn, wahrscheinlich in der  Nacht sterben wird. Er liegt draußen in der Scheune im Stroh, in Gesellschaft der Nandus, Gänse, Tauben, Hühner und Enten in einer stillen Ecke die er sich selbst ausgesucht hat. 

 

Es hat sich schon im Herbst abgezeichnet dass Tristan langsam aber sicher alt wird… Er wurde immer langsamer und öfter haben wir ihn gesehen wenn er einfach nun unbeweglich am Boden saß und vor sich hin döste. Er schien immer blasser zu werden und auch die Bewegungen wurden langsamer. Dann gab es aber wieder Tage an denen er munter wie in seinen besten Jahren herumlief, sich in Streitereien von Hühnern und Hähnen als Schlichter einmischte und fröhlich auf der Wiese herumspazierte umgeben vom anderen Geflügel.  Wenn man so lange mit einem Tier zusammen lebt, seinen Charakter so gut kennen lernt, lässt einen sein Tod nicht unberührt.

 

Und so gingen Andi und ich  nochmals zusammen in den Stall zu Tristan. Wir deckten ihn gut mit Stroh zu, und verabschiedeten uns von ihm. Es berührt uns sehr, wir sind traurig und zugleich ist es auch schön. Tristan kann auf ein langes und aufregendes Leben zurückschauen und nun, ganz so wie es die Natur vorgesehen hat, sterben wenn die Zeit gekommen ist. Ganz gesund, einfach nur alt und nun ist es Zeit zu gehen…

Rocky

Kleine Engel

 

Wie Sternschnuppen…

Sie fallen vom Himmel,

und zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht.

In Ihrer Gegenwart vergessen wir die Zeit,

spüren die Unendlichkeit, und leben im Moment.

Staune,

liebe,

lebe,

lache,

Jetzt!

Denn sie lehren uns auch die Endlichkeit,

wenn ihr strahlendes Licht verlischt

und sie zurück in den Himmel eintauchen.

Wie Sternschnuppen….

 

Es tut uns unendlich leid, unser kleiner Rocky der blinde Ziegenbock ist überraschend gestorben. Wir können nicht erklären wie und was genau passiert ist. Am Abend lief Rocky noch wie gewohnt im Hof herum, futterte einen Apfel und ein paar Stunden später fanden wir ihn im Hof wo er nicht mehr aufstehen konnte.

Um 22.00 Uhr fuhren wir mit ihm zu unserm Tierarzt der eine Vergiftung feststellte und ihm krampflösende und schmerzstillende Medikamente spritze. Wieder zu Hause legten wir den Kleinen in ein Strohbettchen in der Scheune und setzten seine Freundin, die Pute Konstanze zu ihm. Mehr konnten wir nicht mehr machen als zu hoffen, dass er die Nacht übersteht.

Leider war das nicht der Fall und Rocky ist gestorben. Wir haben den ganzen Hof abgesucht, sind den Tag nochmals in allen Einzelheiten durchgegangen, ohne Ergebnis. Es gibt nichts das anders war, kein besonderes Futter das er bekommen hat und auch alle anderen Tiere die im Hof herumlaufen haben keinerlei Anzeichen einer Vergiftung. Wir wissen nicht was Rocky passiert ist und werden es wohl auch nicht erfahren. Rocky hinterlässt eine große Lücke auf unserem Hof und wird uns allen sehr fehlen.

Merlin

Jeden Tag werden wir von unseren Tieren am Hof mit Erlebnissen beschenkt. Immer wieder schmunzeln, lachen, staunen und freuen wir uns, wenn sie zeigen wie wundervoll das Leben sein kann.

Doch zum Wunder des „Circle of life“ gehört auch der Abschied, so schwer er manchmal fällt.

Als der Hochlandstier Merlin 2015 mit seiner Freundin Bonney zu uns auf den Hof gekommen ist, waren wir sofort beeindruckt von diesen majestätischen Tieren. Wenn die beiden riesigen Tiere ausgelassen über die Wiese galoppiert sind, dann hat die Erde gebebt. Krachend haben sie die Hörner zusammenknallen lassen, begleitet von lautem Schnauben aus reiner Lebensfreude. Zu uns und den vielen Besucherinnen und Besuchern waren sie niemals aggressiv oder bedrohlich. Im Gegenteil, viele Menschen konnten sich seither überzeugen wie ruhig, entspannt und friedlich die beiden Kolosse sich kraulen, aus der Hand füttern und mit dem Fächerrechen striegeln ließen.

Vor drei Jahren zog sich Merlin dann wahrscheinlich beim Spielen eine Hüftverletzung zu die leider nicht heilen wollte. Er konnte sich seitdem nur mehr sehr langsam bewegen. Doch der immer wieder konsultierte Tierarzt war sichtlich erstaunt vom Lebenswillen des stolzen Burschen. Merlin wollte noch bei uns und seiner Freundin Bonney bleiben, das war ihm deutlich anzusehen. Im Laufe des letzten Jahres verschlechterte sich sein Zustand leider, was vor Allem darauf zurückzuführen war, dass Bonney immer noch ausgelassen mit ihm spielen wollte.

Wir zäunten ihm daher ein Gehege im Gehege ein, und so erholte er sich deutlich.

Zwischenzeitig stießen auch Abdul und Fatima zur Herde, und so genoss Merlin die Tage bei seiner Herde, friedlich grasend und in direkter Umgebung zu seinen Freunden.

Immer wieder zogen wir den Tierarzt zu Rate, und dieser attestierte ihm -abgesehen von der schwachen Hüfte – beste Gesundheit.

In den letzten Wochen bemerkten wir allerdings, dass Merlin träger wurde. Er tat sich schwerer beim Aufstehen, und bewegte sich weniger in seinem Gehege.

Gestern haben wir uns von ihm, dem VerZauberer der Herzen verabschiedet.

Vielen Dank Merlin. du hast uns gezeigt, dass Größe und Stärke mit viel Sanftheit und Ruhe einhergehen kann.

Such Dir da oben eine große saftige Wiese mit vielen Apfelbäumen drauf. Wir werden dich dort sicherlich einmal besuchen kommen!

Elli

Nun mussten wir uns von unserem 13 Jahre alten Krainer Steinschaf Anka verabschieden. Es kam nicht überraschend, schon in den letzten beiden Wochen konnte sie aufgrund starker Arthrosen in den Vorderbeinen nicht mehr gehen und wurde von uns versorgt, gefüttert und umgebettet damit sie sich nicht wundliegt. Irgendwann kommt dann aber der Zeitpunkt an dem man weiß, das es besser ist sich zu verabschieden.

Anka kam 2014 zusammen mit Elli aus Landsee zu uns auf den Hof. Die beiden waren ganz besondere Persönlichkeiten. Elli von Beginn an sehr zutraulich und anhänglich, Anka sehr distanziert. Eine Besonderheit an ihr war das Aufstampfen mit den Vorderbeinen und eine Art Stechschritt wenn ihr irgendetwas nicht passte oder ihr jemand zu nahe kam. Mit dieser Methode schlug sie auch unseren Dobermann Rumo wirkungsvoll in die Flucht. Anka und Elli lebten in den ersten Jahren mit den Lamas Luna und Moritz zusammen auf einer großen Wiese. Die vier verstanden sich von Beginn an prächtig und waren eine harmonische Herde. Anka und Elli zeigten wenig Interesse an unseren anderen Schafen, deshalb ließen wir die Kombination so wie es die Tiere wollten. Als unser Lama Moritz sich die Hüfte brach und nicht mehr laufen konnte, waren die beiden Schafe zusammen mit der Lamadame Luna eine perfekte Gesellschaft für Moritz. Damit unser lahmes Lama zusätzliche Abwechslung hat, holten wir die restlichen Schafe auch immer wieder zu ihm. Irgendwann entschieden sich Anka und Elli dann, dass sie keine Lamas mehr sind und zogen zu den Schafen. Die Lamas und die Schafe sind aber bis heute dicke Freunde.

Vor zwei Jahren wurden dann die ersten Spuren des Alters bei Anka bemerkbar. Aufgrund von Arthrosen wurde sie steifbeiniger und langsamer, wie das bei älteren Damen so ist. Auch Elli ist schon etwas ungelenkig, aber bei Anka waren die Abnützungserscheinungen deutlicher merkbar. Trotzdem freute sie sie sich an ihrem Leben, zog mit der Herde über die verschiedenen Wiesen, nur eben etwas langsamer.

Anka hatte bis zum Schluss ein schönes Schafleben, mit einer harmonischen Herde, viel abwechslungsreichem Auslauf und gutem Futter. Es ist schön das sie so lange unser Leben auf Hof-Sonnenweide bereichert hat und wir sie so lange begleiten durften.

Mach‘s gut kleine Anka, mit der tollen Limahl Frisur, wir werden dich nicht vergessen!

Moritz

Als unserem Lama Moritz Ostern 2019 ein Teil der Hüftpfanne abgesplittert ist, haben die Ärzte an der VetMed gemeint, dass eine Einschläferung alternativlos wäre.

Während bereits alles dafür vorbereitet wurde, hat uns Moritz aber klar gemacht, dass er noch ein Weilchen bei uns bleiben möchte.

Und so haben wir ihn wieder mit nach Hause genommen.

Das war vor eineinhalb Jahren.

Als wäre es das Natürlichste auf der Welt hat er sich mit seiner neuen Situation abgefunden. Zwar konnte er nicht mehr laufen, dafür aber auf den Vorderbeinen kurze Strecken robben. Neugierig hat er beobachtet was sich auf Hof-Sonnenweide so alles tut, umgeben von seinen tierischen Freunden unter seinem Sonnenschirm.

Als Moritz das lahme Lama hat er mit seiner Flatterlippe uns und unseren Besuchern immer wieder gezeigt wie er sein Leben, trotz großer Einschränkungen in vollen Zügen genießt.

Vor ein paar Tagen hat er plötzlich begonnen weniger und sehr lustlos zu fressen. Deshalb wollten wir ihn heute in der Früh mal genauer ansehen und mit ihm „sprechen.“ Er hat uns aufmerksam angesehen und begrüßt, doch sehr schnell wurde uns klar, dass etwas anders war als sonst. Es schien als würde er sich auf den Abschied vorbereiten. Er hat sich noch einmal ordentlich knuddeln und streicheln lassen und uns dabei mit seinen großen weisen Augen stolz angeblickt. Manchmal braucht es keine Sprache um zu verstehen.

Eine halbe Stunde später legte er sich auf die Seite und begann schwer zu atmen. Zufällig (?!) war heute zu diesem Zeitpunkt ein Tierarzt wegen eines Pferdes bei uns am Hof. Dieser hat ihm dann geholfen friedlich einzuschlafen und wir konnten ihn dabei begleiten.

Lieber Moritz, du hast uns jeden Tag vor Augen geführt, dass es kleine Wunder gibt.

Hast mit deiner Flatterlippe ein Lächeln auf viele Gesichter gezaubert.

Danke für die vielen Knuddelstunden.

Gute Reise, alter Haudegen!

Gloria

Heute ist unsere alte Schweinedame Gloria gestorben. Es ist uns sehr schwer gefallen sie gehen zu lassen weil sie eines der ersten Tiere war das auf Hof-Sonnenweide eingezogen ist und uns nun schon fast 10 Jahre lang begleitet hat. Wir haben Gloria, zusammen mit Mariechen ihrer Schwester, zu uns auf den Hof geholt. Damals waren sie noch so dünn das wir die beiden zusammen in einer Hundebox transportieren konnten. Das sollte sich allerdings bald ändern. Bei uns am Hof bekamen Gloria und Marichen bald die typische Schweinefigur. Sie freundeten sich rasch mit unseren Hunden an und liefen mit ihnen gemeinsam am gesamten Gelände frei herum. Sie suchten in unserem kleinen Wald nach Eicheln, gruben nach jedem Regen in der Wiese suchten sich die schönsten Schlafplätze und hatten ein schönes Schweineleben. Leider starb Mariechen an einer Blutvergiftung und Gloria bekam neue Gefährten. Ferdinand, Beauty und Charlotte zogen bei ihr ein und die vier bildeten eine eingeschworene Gang. Mit zunehmenden Alter nahm die Unternehmungslust von Gloria ab und wich einer trägen Gemütlichkeit. Stundenlang döste sie in der Sonne, im Winter kuschelte sie mit ihren Kollegen im Stroh und liess sich nur zu den Mahlzeiten blicken. Vor 3 Jahren hatte Gloria das erste Mal eine Art „Schlaganfall“ von dem sie sich jedoch gut erholte. Nur die Hinterbeine waren seitdem etwas schwächer und sie hatte ein leicht schiefen Gang. Trotzdem erfreute sie sich sichtlich an ihrem Schweineleben, fraß mit großem Appetit und grunzte grantig wenn jemand an ihren Napf wollte.

Vor rund einer Woche bemerkten wir jedoch, das Gloria sich gar nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Sie lag in ihrer Hütte und konnte nicht mehr aufstehen. Wir haben ihr mit dem Flascherl Wasser eingeflößt und sie mit Apfelstückchen gefüttert, bald aber war klar dass es nicht mehr besser werden würde. Schweren Herzens entschlossen wir uns nun den Tierarzt zu holen und sie auf ihrer letzten Reise zu begleiten. Sie starb in ihrer vertrauten Umgebung und wir blieben bei ihr bis zum Schluss. Gloria war wahrscheinlich 16 Jahre alt und damit ein wahres Methusalem Schweinchen.

Gloria hat mit ihrem Einzug unsere Sicht auf Schweine komplett verändert. Wir nahmen sie, genauso wie unsere Hunde, als gleichwertigen Gefährten wahr. Als denkendes und fühlendes Lebewesen, unglaublich clever, verspielt und mit großer Freude am Leben. Danke Gloria das du unser Leben so bereichert und so vielen Besuchern Freude bereitet hast. Wir werden dich sehr vermissen!