Wanderung Tag 34

Die Nacht ist ruhig, es regnet ein bisschen aber das Wärmegewitter, das am Himmel aufgezogen ist bleibt aus. Auch heute soll es wieder heiß werden aber die Hitze macht Igor und mir wenig aus. Wir wandern ja in gemächlichem Tempo und nicht mehr als 13 km pro Tag. Die Strecken sind nicht zu anspruchsvoll und so um 13.00 Uhr herum sind wir meist schon an unserem jeweiligen Übernachtungsplatz. Der Rest des Tages ist also frei. Igor schwitzt beim Gehen, im Gegensatz zu mir, kaum. Eseln sind Wüstentiere und können mit Hitze gut umgehen.

Bevor wir weggehen sprühe ich Igor gut mit Insektenmittel ein und hoffe, dass es möglichst lange anhält. Dann ziehen wir los in Richtung Donau. Überall auf den Feldern wird Heu gemacht und uns begegnen viele Menschen die Igor und mich anlächeln und zurückwinken wenn ich sie grüße. Igor lässt sich heute besonders viel Zeit und frisst einmal rechts und einmal links am Wegesrand Gras. Zuerst denke ich, dass der Fliegenspray so toll und langanhaltend wirkt, aber dann bemerke ich dass die Bremsen definitiv weniger werden. Was für eine Erleichterung. Und so haben wir heute eine wirklich schöne Wanderung zu unserem nächsten Quartier, das schon ganz nahe an der Donau liegt, auch wenn ich sie noch nicht sehen kann.

Wir kommen am früheren Nachmittag am Hof von Karin an, der auf einem kleinen Hügel liegt. Wie alle anderen Bauern und Bäuerinnen in der Umgebung ist auch Karin mit der Heuernte beschäftigt. Alle haben schon sehnlich auf die regenfreie Woche gewartet und jetzt ist es endlich soweit. Da Andi und ich früher auch selbst Heu gemacht haben, kann ich das gut nachvollziehen. „Ich hab eine schnuckelige kleine Koppel für dich“, hat Karin mir am Telefon gesagt als ich sie gestern anrief. Und genau das war es. Eine kleine Koppel mit einem großen Apfelbaum in der Mitte. Igor gefällt es, er wuzelt sich sofort und ich bringe ihm Heu das ich unter den Apfelbaum lege. Es sind tatsächlich auch hier fast keine Bremsen und so muss ich ihm nicht einmal die Fliegendecke überziehen.

Ich verbringe den Nachmittag mit Igor auf der Koppel und nehmen mit Andi die neue Folge unseres Podcasts auf. Dann kommen Franz, der Freund von Karin und Julia, eine Einstellerin, um dabei zu helfen die großen Rundballen auf dem Heuboden in die richtige Position zu rollen. Ich biete sofort an zu helfen und so schlichten wir zu dritt die Heuballen am Heuboden die Karin mit dem Frontlader hinaufhebt. Gleich fühle ich mich noch besser. Ich mag es, wenn ich mich bei meinen GastgeberInnen nützlich machen kann. Dann helfe ich auch noch dabei die Boxen der Pferde auszumisten und freue mich sehr darüber.

Dann gehen Karin und Julia noch eine Runde ausreiten, weil es dafür jetzt kühl genug ist. Währenddessen genieße ich eine heiße Dusche in Karins Badezimmer. Dann essen wir noch gemeinsam zu Abend und unterhalten uns über alle möglichen Themen. Karin hat unglaublich viel Energie. Sie führt ihren Hof und den Einstellbetrieb und hat außerdem noch einen 40 Stunden Job bei der Landwirtschaftskammer. Außerdem ist sie noch in der Kommunalpolitik aktiv. Als ich um 21.30 Uhr todmüde in meinen Schlafsack krieche, steht sie nochmals draußen und hilft dem Nachbarn beim Heu.

Ich schlafe ausgesprochen gut in dieser Nacht und freue mich über diesen ausgefüllten Tag. 

 

PS: Wenn du unseren Lebenshof unterstützen möchtest, dann freuen wir uns sehr über eine Spende oder Tierpatenschaft. Hier gehts zu den Infos: Tierpatenschaften  

Kommentar schreiben

Kommentare: 0