Traurig und Schön zugleich

Gestern Abend ist  Andi von der Abendrunde ins Haus gekommen und hat mir gesagt dass Tristan, unser ältester Truthahn, wahrscheinlich in der  Nacht sterben wird. Er liegt draußen in der Scheune im Stroh, in Gesellschaft der Nandus, Gänse, Tauben, Hühner und Enten in einer stillen Ecke die er sich selbst ausgesucht hat. 

 

Es hat sich schon im Herbst abgezeichnet dass Tristan langsam aber sicher alt wird… Er wurde immer langsamer und öfter haben wir ihn gesehen wenn er einfach nun unbeweglich am Boden saß und vor sich hin döste. Er schien immer blasser zu werden und auch die Bewegungen wurden langsamer. Dann gab es aber wieder Tage an denen er munter wie in seinen besten Jahren herumlief, sich in Streitereien von Hühnern und Hähnen als Schlichter einmischte und fröhlich auf der Wiese herumspazierte umgeben vom anderen Geflügel.  

 

Tristan ist schon seit 6 Jahren bei uns am Hof. Er kam zusammen mit Isolde von einem Putenzüchter zu uns, da waren die beiden gerade mal ein paar Wochen alt. Isolde begann auch bald Eier zu legen, leider außerhalb unseres Zaunes und so hat sie beim Brüten ein Fuchs erwischt.  Tristan hatte noch weitere Gefährten und Gefährtinnen die sich, wie er und die Hühner, Gänsen, Enten, Tauben und Pfauen komplett frei am Hof bewegen können. 

 

Wenn man so lange mit einem Tier zusammen lebt, seinen Charakter so gut kennen lernt, lässt einen sein Tod nicht unberührt.

 

Und so gingen Andi und ich  nochmals zusammen in den Stall zu Tristan. Wir deckten ihn gut mit Stroh zu, und verabschiedeten uns von ihm. Es berührt uns sehr, wir sind traurig und zugleich ist es auch schön. Tristan kann auf ein langes und aufregendes Leben zurückschauen und nun, ganz so wie es die Natur vorgesehen hat, sterben wenn die Zeit gekommen ist. Ganz gesund, einfach nur alt und nun ist es Zeit zu gehen…

 

Machs gut Tristan und grüß uns Isolde von uns! Danke das du ein Teil unseres Leben warst und bist. 

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