Elisabeth & Andreas Nussbaumer

Seit 2011 leben wir, Elisabeth und Andreas Nussbaumer, auf Hof-Sonnenweide. Mit zwei Hunden, zwei Katzen und zwei Pferden sind wir eingezogen mittlerweile teilen wir uns den Hof mit ca. 150 Tieren. Durch das Leben am Hof und mit den Tieren veränderte sich auch unsere Lebenseinstellung, die Sichtweise auf die Natur und alle unsere Mitbewohner auf diesem Planeten. Hof-Sonnenweide zeigt eine Welt wie sie sein könnte, in der alle Lebewesen in Harmonie miteinander leben.

  

Aus Respekt vor den Tieren, der Natur und unserer Umwelt leben wir vegan.

 

Elisabeth

Aufgewachsen ist Elisabeth Nussbaumer im burgenländischen Bad Sauerbrunn. Das idyllische Leben des Kurortes wurde ihr jedoch schon bald zu langweilig. So wechselte sie, inspiriert vom Kinderbuchklassiker „Hanni & Nanni“, auf die höhere Lehranstalt für Tourismus in Bad Gleichenberg. Ausschweifende Partys und Abenteuer waren im dortigen Internat allerdings im Gegensatz zu der verheißungsvollen Buchvorlage nicht zu erleben. Stattdessen begleitete Disziplin und harte Arbeit die fünfjährige Ausbildungszeit. 

 

Gleich nach der Matura packte Elisabeth ihre Sachen und heuerte als Cocktail Waitress auf dem Kreuzfahrtschiff MS Kazachstan an, und lernte so die große weite Welt kennen. Vom Mittelmeer nach Nordafrika, Südamerika und die Karibik. 

 

Direkt vom Landgang, noch mit Sand in den Haaren und Pina Colada im Blut gings zurück in die Bar. Nach einem Jahr auf unendlichen Weiten des Meeres und ungezählten goldgelben Sonnenuntergängen packte Elisabeth ihren Seesack und trat die Heimreise an. 

 

Statt Wind und Wellen schnupperte sie jetzt Büroluft und arbeitete parallel zu ihrem Wirtschaftsstudium in einer Personalberatungsagentur als Telefonverkäuferin. Schon bald entdeckte der Inhaber ihr Talent und heuerte sie als Personalberaterin an, und wenig später übernahm sie schon die Leitung des Teams. Merke: Unterschätze NIEMALS die wertvolle Erfahrung von Seeluft, Sand im Haar und süffigen Cocktails :)

 

Nicht lange nach dem Wechsel in die Führungsebene bei einem großen Personaldienstleister entstand der Wunsch nach einer eigenen Agentur. Weil Elisabeth generell nie lange fackelt, wenn es um die Umsetzung von Plänen geht, hob sie gemeinsam mit ihrer Geschäftspartnerin Maggie die UNITIS Personalberatung aus der Taufe.

Nur ein paar Jahre später gründete sie mit Andi Nussbaumer dann auch noch UNITIS Training & Development. 

Da aber immer noch Zeit übrig war, (!) schenkte sie sich zum 35. Geburtstag den Haflinger Wallach Liberty.

Zwei Jahre lang verbrachte Elisabeth die Morgenstunden bei ihrem Pferd, und wechselte dann die Reithose gegen das Businesskostüm. Tja, und wie sagt man so schön: „Nomen est Omen!“

LIBERTY sollte das Leben der erfolgreichen Businessfrau Elisabeth komplett verändern!

Sie legte die Geschäftsanteile der Firmen zurück und gründete Tierservice Mobil. Fortan betreute sie Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Schlangen, Frettchen, Lamas, Schafe und Pferde, während die Besitzer auf Urlaub oder im Krankenhaus waren. Zitat Elisabeth: „Ich habe noch nie im Leben so viel gearbeitet, und mich so glücklich gefühlt!“

An einem Weihnachtsabend, bei der gemeinsamen Fahrt zu den tierischen Kunden beschlossen Andi und Elisabeth dann einen eigenen Hof zu suchen.

 

Die Suche dauerte fast fünf Jahre, denn mit dem vorhandenen Budget war die Auswahl dürftig…

Doch in der größten Verzweiflung startete Andi einen letzten Versuch und schrieb alle Immobilienmakler im Suchgebiet an. Davon meldete sich genau EINER, doch der hatte den Jackpot parat. Hof-Sonnenweide war gefunden, und schon kurze Zeit später gekauft.

 

Während Andi weiter seinem Job als Verkaufstrainer nachging, eröffnete Elisabeth zunächst eine Jausenstation, organisierte Kindergeburtstage und begeisterte Schülerinnen und Schüler für Natur & Tiere mit dem Programm Schule am Bauernhof. 

 

So nebenbei gründete sie die mehrfach preisgekrönte Plattform „Nachhaltig im Burgenland“ und interviewte spannende Menschen mit ihrem Podcast „Aussteigen und Ankommen“.

Im Laufe der Jahre richtete sich der Fokus dann mehr und mehr auf die Tiere. 2019 erfolgte die Gründung des gemeinnützigen Trägervereins „Hof-Sonnenweide, Verein zur Steigerung der Wertschätzung von Natur und Tierwelt“ um den Lebenshof über Spenden und Patenschaften zu finanzieren, und die Menschen dem Vereinstitel entsprechend für Tiere und Umwelt zu begeistern. 2020 begeisterte sie Andi dann für ein weiteres abenteuerliches Kapitel am Hof. Gemeinsam gründeten die beiden: „Hof-Sonnenweide Paradiesgemüse“, Bio Gemüse in Handarbeit saisonal angebaut, und regional verkauft. 

 

Im Herbst 2023 startete der Podcast „Lass die Sau raus!“ in dem Elisabeth und Andi regelmäßig über das Hofleben berichten und spannende Menschen zum Interview bitten. Genug Abenteuer? Nicht für Elisabeth! Im Mai 2024 packte sie den Rucksack und wanderte mit ihrem treuen Begleiter und Eselfreund Igor über 700 Kilometer in 63 Tagen durch Österreich. Tob e continued… 

 

Anmerkung des Verfassers: Du liest hier die Kurzversion! Die vollständige Auflistung der Projekte, Ideen und Abenteuer von Elisabeth bewegen sich im Textumfang von Tolkiens Herr der Ringe. Zwar kommen in ihrem Leben keine Zauberer, Orks und Elfen vor. Dafür gibt’s einen (Ehe)Ring mit Andi, und auch der flüstert sehr gerne: „Elisabeth, mein Schatz!“ 

 

Andreas

Aufgewachsen ist Andreas Nussbaumer im Wein- und Heurigenort Neudörfl. Die gute Laune wurde ihm damit wohl in die Wiege gelegt. Entgegen allen Voraussagen des weitgehend humorbefreiten Lehrpersonals schummelte er sich erfolgreich bis zur 9. Schulstufe durch, wo er zum Schluss allerdings die meiste Zeit damit verbrachte Figuren aus Überraschungseiern zusammenzusetzen. 

Mangels ausreichender Jobperspektiven am Eiersektor entschied er sich sodann zu einer Kompromisslösung und begann eine Koch-Kellnerlehre in einem zwei Hauben Lokal. Weil die Messer jedoch dort nicht nur spitz waren, sondern zuweilen auch bedenklich tief flogen wurden die Spitzengastronomie und Andreas Nussbaumer auf Dauer keine Freunde. Er beendete die Lehre außerbetrieblich und bestand trotz halb abgetrenntem Finger die Abschlussprüfung mit Bravour. 

 

Schneid bewies er dann dennoch kurz darauf bei der österreichischen Meisterschaft im traditionellen Shotokan Karate, wo er einen Juniorenstaatsmeistertitel mit nach Hause nehmen durfte. Bald darauf gab er Kindern und Erwachsenen sein Können weiter und entdeckte seine Leidenschaft für Training und Weiterbildung. 

 

Nach Absolvierung der Studienberechtigungsprüfung für Psychologie begann er sein Studium an der Universität Wien. Doch auch hier empfand er das Lehrpersonal irritierend uninspiriert. Enttäuscht flog Andi kurzerhand nach Ägypten und arbeitete dort als Sport und Kinderanimateur. Wieder zurück in Österreich beendete er sein Studium, und startete seine berufliche Karriere bei einem Personaldienstleister. 

 

Nach einem Jahr wechselte er in ein Trainingsinstitut und werkte fortan als Verkaufs- und Kommunikationstrainer. 2012 konnte die akademische Welt endlich aufatmen, denn dank deutlich ambitionierterer Lehrkräfte schloss er sein Masterstudium in Wirtschaftspsychologie auf der Donau Universität ab. 

 

2016 schrieb Andreas sein erstes Buch "365 Erfolgsimpulse für Menschen im Verkauf" und schaffte damit gleich eine Weltpremiere. Noch nie hatte jemand 365 Impulse zusammengetragen. (Die eigentliche Meisterleistung bestand allerdings darin 365 Impulse geltend zu machen, obwohl es tatsächlich nur 364 plus eine Dublette waren. Bis heute ist diese Tatsache weder dem Verlag, noch der Leserschaft aufgefallen.)

 

2018 erschien schon das zweite Buch. "Kunden küssen keine Keiler" dessen brillianter Titel Insidern zufolge beim zweiten (oder vielleicht auch dritten) Bier am Strand vom Umag in Kroatien entstand. Der nahezu literaturnobelpreisverdächtige Roman erschien im renommierten Verlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und sollte die Türen zu den ganz großen Bühnen öffnen. Doch das Schicksal meinte es zum Glück besser. Noch viel besser! Andi sprang direkt von der Bühne in die Gatschlacken von Hof-Sonnenweide, und verabschiedete sich von seinem Jetset-Leben als Verkaufstrainer und Keynote Speaker.

Statt „Höher-Schneller-Weiter“ gilt seitdem „Gelassen-Zufrieden und Heiter!“

Als Bauer hat er schnell gelernt mit dem Traktor zu fahren, Heu zu mähen, Unterstände für die Tiere zu bauen, Zäune zu reparieren, Gemüse anzubauen und sich um die vielen Kleinigkeiten im Haus und am Hof zu kümmern die so anfallen. Der Hof und die Tiere erden ihn jeden Tag aufs Neue und zeigen ihm worum es im Leben wirklich geht. Heute vermittelt er mit großer Begeisterung die Liebe zur Natur und zu den Tieren.

Ach ja, und Eier gibt’s auch am Hof. Viele Eier…

Emelie

Manchmal stellt das Universum einem eine Frage, auf die es keine klare Antwort gibt. So eine Frage ist zum Beispiel: „Was passiert, wenn man 150 Tiere, einen großen Haufen Idealismus, und exakt null Stunden Freizeit auf einen Lebenshof kippt?“ – Die Antwort ist natürlich: Man braucht Verstärkung. Oder einen Zauberstab. Oder beides.

 

Nach 13 Jahren auf Hof-Sonnenweide – einem Ort, der gleichzeitig Arche Noah, kleines Paradies und logistisch herausfordernde Dauerbaustelle ist – war klar: Wir brauchen jemanden. Jemanden mit Nerven aus Stahl, Muskeln aus Titan und dem Herzen eines veganen Einhorns.

 

Und dann kam Emelie.

 

Im Sommer 2024 stand sie plötzlich vor unserer Hoftür – freundlich, zierlich und mit dem Blick einer Person, die vermutlich noch nie einen Traktor aus nächster Nähe gesehen hat. Sie stellte sich als freiwillige Helferin vor und erwähnte ganz beiläufig, dass sie zuvor in einer Apotheke gearbeitet hatte. Einer Apotheke! Also einem Ort, an dem Dinge ordentlich, sauber und nach alphabetischer Ordnung aufgereiht sind – das genaue Gegenteil eines Lebenshofs, an dem nichts alphabetisch ist, außer vielleicht die Namen der Ziegen.

 

Wir dachten uns also, ganz realistisch: Auweia. Wie soll dieses zarte Geschöpf eine Schubkarre bewegen, die aussieht, als hätte Godzilla drin gepicknickt?

 

Doch dann – und das ist der Moment, in dem die Filmmusik anschwellen sollte – griff sie zur Mistgabel. Mit der Präzision eines Apothekers und der Kraft eines Baggers begann sie zu arbeiten. Und hörte einfach nicht mehr auf. Wir beobachteten sprachlos, wie sie durch den Stall wirbelte wie eine Mischung aus Mary Poppins und Terminator – nur mit Gummistiefeln statt Umhang.

 

Emelie ist nicht nur eine Powerfrau – sie ist eine Naturgewalt mit Handschuhen. In den folgenden Monaten zeigte sie, dass sie alles kann: Tiere pflegen, Chaos ordnen, Herzen gewinnen und sich im Hühnerauslauf nicht verlaufen. Und nun ist sie nicht mehr nur Helferin – sie ist Teil des Teams. Teil der Herde. Eine von uns. Oder wie die Tiere sagen würden: I Ah! Mäh, Quaak, Wuff, Miau, Kikerikie, Muh, Juhu!