Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und ich habe nicht gut geschlafen. Endlich gegen 5.00 Uhr morgens hört es auf zu regnen. Ich höre Igor vor der Scheune herumgehen und immer wieder Heu fressen. Das ist mein Lieblingsgeräusch. Dann weiß ich, dass alles in Ordnung ist. Ich verkrieche mich nochmals im Schlafsack und versuche mich noch ein wenig zu entspannen.
Dann beginne ich unsere Sachen zusammenzupacken. Da ich nicht weiß wie die Wiese morgen am Kieneck, unserer nächsten Station sein wird, beschließe ich etwas Heu mitzunehmen. Gerade kommt auch
Hans um sein Rotwild zu füttern und um nachzusehen wie es mir geht. Er erzählt mir, dass das Gewitter gestern eines der heftigsten Gewitter seit langem war. Tja, denke ich mir – mittendrin statt
nur dabei… Ich bitte ihn um Heu und darf meinen 80 l Sack füllen. Jetzt sieht Igor wirklich aus wie ein Packesel. Als ich Muggendorf verlasse, kommt mir noch die Bürgermeisterin entgegen und wir
posieren für ein Foto. Dafür bekommt Igor auch Karotten und Äpfel geschenkt. Die verputzen wir noch vor dem Aufstieg aufs Kieneck, damit wir sie nicht schleppen müssen.
Der Weg geht lange gerade aus, mit nur ganz wenig Steigung. Genauso wie es mir die Leute aus dem Dort gesagt haben. Erst zum Schluss wird es richtig steil. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen mich vor Ort nach der Wegbeschaffenheit zu erkundigen. An den ersten beiden Tagen war ich teilweise in Hohlwegen unterwegs, die fast zu schmal waren für die Packtaschen. Außerdem sind Wege die extrem steil bergab führen auch nicht ideal. Der Sattel ist zwar grundsätzlich sehr rutschfest aber alles geht natürlich auch nicht. Als dann der Anstieg beginnt bin ich echt überrascht. Das ist ja wirklich steil! Igor tut sich mit seinen 4 Beinen da leichter als ich. Aber ich nehme mir an ihm ein Beispiel und mache alle 10 Schritte ein Päuschen. So kommen wir dann oben an.
Ich fürchte mich die ganze Zeit schon vor dem nächsten Tag und dass der Abstieg ebenso steil wird. Oben angekommen melde ich mich bei der Hüttenwirtin an die mir die „Wiese“ zeigt. Da ist nicht viel Gras und ich bin froh dass wir das Heu mitgenommen haben. Igor läuft den ganzen Nachmittag frei herum. Einige Gäste, vor allem Mariazell Pilger, sprechen mich auf Igor an, viele machen nur Fotos und gehen dann weiter. Am Abend Zäune ich für Igor einen Grasabschnitt ein und aktiviere das mobile Weidezaun Gerät. Ich hoffe auf eine regenfreie Nacht und tatsächlich, es ist das erste Mal seit meinem Aufbruch, dass es nicht regnet. Es ist windig und etwas kälter als im Tal aber in meinem super Schlafsack kein Problem.
PS: Wenn du unseren Lebenshof unterstützen möchtest, dann freuen wir uns sehr über eine Spende oder Tierpatenschaft. Hier gehts zu den Infos: Tierpatenschaften
Kommentar schreiben