Wanderung Tag 2

Die ersten beiden Stunden begleitet uns der Regen. Mal nieselt es, mal strömt es vom Himmel. Igor und ich tropfen beide und sehen aus wie getaufte Mause. Dennoch scheint Igor munter und motiviert zu sein. Seine Gelassenheit heitert auch mich auf und eigentlich ist es ja sehr schön im Wald. Mit meiner Wanderapp bin ich sehr zufrieden. Nur ganz selten müssen wir über Straßen gehen. Vom Universum wünsche ich mir für die zweite Nacht einen sicheren und für Igor und mich trockenen Schlafplatz. Eva hatte mir beim Frühstückskaffe den Namen einer Reitstallbesitzerin in Lanzenkirchen genannt, die ich um Unterkunft bitten könnte. Als wir bei der Rosalienkapelle vollkommen durchgeweicht ankommen, rufe ich Anja, die Stallbesitzerin an. Ich beschreibe mich als unkompliziert da ich alles Notwendige selbst dabei habe und nur ein Stück Wiese brauche. Könne ich haben, es gäbe da aber auch einen Paddock mit Unterstand für Igor, wenn ich das wolle. Juhuu, der Schlafplatz für die zweite Nacht ist gesichert. Und wenige Augenblicke später reißt die Wolkendecke auf und die Sonne kommt heraus. Der Abstieg von der Rosalia Richtung Eichbüchl ist ein Traum. Igor geht wieder frei und muss sich an seine neue Breite mit den Packtaschen gewöhnen. Sehr oft streift er noch an Bäumen aber es wird besser. Als wir Eichbüchl erreichen zieht wieder ein Gewitter auf. Ich kann gerade noch meine Regenjacke und den Überzug vom Rucksack auspacken, da geht es schon los. Diesmal mit allem was ein Gewitter so zu bieten hat, inklusive Hagel. Igor weigert sich bei diesem strömenden Regen weiterzugehen. Er stellt sich unter einen Baum, verschränkt die Hinterbeine und schaut über mich hinweg. Das bedeutet für mich, dass ich keine Chance habe ihn weiterzubekommen. Verdrossen stehe ich also auch und warte. Als es etwas nachlässt gehen wir weiter, bis der nächste Guss einsetzt. Diesmal retten wir uns in eine Rundbogenhalle in der landwirtschaftliche Geräte gelagert werden. Ziemlich geschlaucht erreichen wir den Stall in dem wir herzlich empfangen werden. Heu und Unterstand für Igor, Kaffee und ein überdachter Schlafplatz in Igors Sichtweite für mich. Auch eine heiße Dusche wird mir angeboten, die ich dankend annehme. Igor fühlt sich in seinem , wenn auch großen Paddock nicht besonders wohl. Er ist es nicht gewohnt eingesperrt zu sein. Aber er frisst sein Heu aus dem Heusack und stellt sich unter wenn es regnet. Für mich ist es trotzdem fein, weil ich Igor für die Dusche kurz alleine lassen kann und weiß, dass er in seinem Padock bleibt. Es funktioniert überraschend gut. Er ruft mir kaum nach. Erst als ich zurückkomme, setzt er zu einem Hhiiiihhhaaaa an. Als Begrüßung und kleinen Protest. Die Nacht verläuft ruhig, ich schlafe tief und fest bis 5.00 Uhr. Es hat nicht geregnet und der Tag verspricht sonnig und warm zu werden. Und so starten wir in den dritten Tag.

 

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