Fegefeuer

Andi und ich haben uns schon vor einigen Wochen einen Abreisetag ausgesucht. Gestern habe ich mir den Wetterbericht zum ersten Mal angesehen festgestellt das es ausgerechnet an diesem Tag  so richtig grauslich wird.  Mental ist das nicht ganz einfach für mich. Alles spitzt sich auf ein bestimmtes Datum zu und es drängt mich jetzt schon sehr wegzugehen obwohl die Euphorie manchmal schon auch in Panik umschlägt. „Wie Fegefeuer fühlt sich das an“, hat Andi gemeint und damit den Zustand perfekt beschrieben. Noch nicht weg aber auch irgendwie schon nicht mehr da, zu viele Gedanken, einerseits zu viel Zeit und andererseits immer zu wenig…. Und dann muss ich eventuell doch noch einmal ein paar Tage verschieben. 

 

Na ja, es ist wie es ist, ich kann es eh nicht ändern. Wenn ich mich in die Zukunft versetzte und auf den Beginn dieser Reise zurückblicke, wird es völlig wurscht sein ob ich am Donnerstag oder am Samstag weggehe. 

 

Anders als bei meinen kurzen Touren die ich mit den Eseln schon gemacht habe ist die Wasser- und Heuversorgung bei dieser Reise wichtig. Deshalb habe ich mir zwei 10 l Wassersäcke gekauft und einen 80 l Sack den ich mit Heu füllen kann. Beides wird er nicht immer tragen, sondern nur für kurze Abschnitte. Dennoch war es wichtig einmal auszuprobieren wie man die Dinge sicher am Sattel montiert. Wir haben den Heusack gestopft und das Volumen des Sacks ist wirklich groß, wenn auch sehr leicht. Dennoch war ich überzeugt das Igor sich den riesigen, raschelnden Sack nicht so ohne Protest auf den Rücken montieren lässt. Und wieder hat uns dieser wunderbare Esel überrascht. Er hat sich nicht mal umgedreht um nachzusehen was da passiert. Auch die schweren Wassersäcke die wir probehalber mal da und dann wieder an einer anderen Stelle befestigten, störten ihn nicht. 

 

Jedes Mal wenn wir Igor beobachten, wie gelassen er ist, werden auch wir ruhig, die Nervosität legt sich und die Vorfreude nimmt wieder überhand. Ich bin schon so gespannt wie sich das 24 Stunden Zusammensein mit Igor sich auf mich auswirken wird. Ein bisschen ruhiger werden auch im Alltag schadet schon einmal nicht. 

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