Eselbesuche im Pflegeheim

Fast vier Jahre ist es her das wir 2019 zum ersten Mal mit den Eseln Martin und Lucky in einem Altenpflegeheim zu Besuch waren. Die Idee entstand durch eine Interviewpartnerin für einen meiner Podcasts deren Mutter mit ihren Alpakas in Pflegeheimen unterwegs war. Auf der Rückfahrt von dem Interview überlegte ich, was mit unseren Tieren möglich wäre. Unsere Lamas kamen dafür nicht in Frage. Sie sind viel zu scheu und zurückhaltend gegenüber Menschen.

 

Schnell kam ich auf die Esel, im Besonderen auf Martin und Lucky, die beiden Esel mit denen ich sowieso oft spazieren gehe. Die beiden sind neugierig, lassen sich gegen Leckerlis auch gerne berühren und sind kaum schreckhaft. 

 

Und so schrieb ich eine mail ans Pflegekompetenzzentrum Weppersdorf, das für uns super zu Fuß erreichbar ist, und fragte an ob sie Interesse an einem Besuch hätten. Sehr rasch meldete sich Goran, einer der Verantwortlichen und wir vereinbarten einen Termin.  Da es Sommer war kamen die BewohnerInnen ins Freie, da waren ein paar Bänke und ein Baum der Schatten spendete. 

 

Wie erwartet waren Martin und Lucky sehr kooperativ. Sie liesen sich streicheln, mit Karotten füttern und bewundern. Nach einiger Zeit fragte mich Goran ob ich nicht ins Gebäude kommen könnte mit den beiden Eseln. Er ahnte nicht, das es eigentlich gar nicht so einfach ist Tiere die es gewohnt sind nur im Freien zu sein in ein Gebäude zu bekommen. Trotzdem war ich gerne bereit es zu versuchen. Ich warnte noch davor das Esel nicht stubenrein sind und es passieren könnte das sie ein paar Knöderl hinterlassen. Das war für Goran jedoch überhaupt kein Problem und so beschlossen wir es beim nächsten Besuch zu versuchen. 

 

Weil es mit zwei Personen, denen die Eseln vertrauen, leichter ist nahm ich diesmal Andi mit ins Pflegekompetenzzentrum. Die automatische Schiebetüre mit dem Teppichboden war die erste Herausforderung die die beiden Eseln hervorragend meisterten. Der Fließenboden auf denen die Hufe laut klackerten war dann schon etwas schwieriger,  vor allem für Lucky. Aber auch daran hatten sie sich nach ein paar zögerlichen Schritten gewöhnt und mit etwas Geduld standen die beiden Eseln bald im Speisesaal, umringt von den BewohnerInnen. Ich war so unglaublich stolz auf die Eseln, die ohne jedes Training einfach so in ein Gebäude hineinmaschierten. Als Belohnung bekamen sie Karotten gefüttert, eine Leckerei die sie sonst nur selten und in kleinen Mengen bekommen. (in großen Mengen sind Karotten nicht gesund für die Eseln)

 

Bald schon meldeten sich andere Pflegeheime und fragten um einen Besuch an. Wenn es für uns leicht erreichbar ist, idealerweise zu Fuß, sagten wir gerne zu. Und so marschierten wir bald mit Lucky und Martin nach Lackenbach, das sehr gut durch den Wald erreichbar ist. Bald erweiterten wir den Radius um kurze Fahrten mit dem Pferdeanhänger. So waren wir auch in Deutschkreutz und Raiding zu Besuch. Mittlerweile gehen Lucky und Martin auch in die Zimmer von PatientInnen die nicht mehr in der Lage sind das Bett zu verlassen. Das sind dann Momente die man schwer in Worte fassen kann. Die Begegnungen zwischen den Eseln und den Menschen sind immer sehr berührend.

 

Die Eseln freuen sich über Karotten und wir uns über die Reaktion der PflegerInnen und BewohnerInnen. Manchmal bekommen wir auch kleine Geschenke wie zum Beispiel handgestrickte Socken aus der Werkstatt oder eine Spende für unsere Tiere, über die wir uns immer sehr freuen. 

 

Diesmal haben wir auch Wendy, unser Turbo Pony mitgenommen und waren gespannt ob sie ins Gebäude hineingeht. Ohne mit der Wimper zu zucken ging sie durch die Tür und lies sich streicheln und verwöhnen. Wir waren sehr stolz auf die kleine Maus die Herzen im Sturm erobert.

 

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