Eigener Kompost

 

In den letzten beiden Jahren, als wir mit dem Gemüseanbau starteten haben rund 14 Tonnen Kompost zugekauft. Natürlich Bio-Zertifiziert, reiner Strauchschnittkompost aus dem Burgenland. Das hat ganz schön viel Geld gekostet, gar nicht so sehr der Kompost, aber der Transport zu unserem Hof. 

 

Dieser zugekaufte Kompost hat und in den Anfangsjahren sehr geholfen. In einer ca. 2 cm dicken Schicht auf die Beete aufgebracht unterdrückt er die Wildkräuter (Unkraut), nährt den Boden und damit die Pflanzen. Trotzdem haben wir immer wieder überlegt, wie wir uns das Zukaufen sparen könnten und ob es vielleicht sogar die Möglichkeit gibt eigenen Kompost zu produzieren. Wir haben versucht uns schlau zu machen, kamen aber zum Schluss das es zu kompliziert ist und uns fehlte auch schlicht die Zeit dafür um uns näher mit der Thematik zu befassen.

 

Im Zuge unserer Neuorientierung in den letzten Monaten, stieß ich (Elisabeth) auf Youtube auf einige interessante Beiträge. Vor allem zwei Frauen haben mich sehr beeindruckt und inspiriert.  Margarete Langerhorst, die bereits 1973 mit ihrem Mann Jakobus in Oberösterreich begann auf 3,5 ha ein kleines Paradies zu schaffen im Sinne einer Permakultur mit Obst- und Beerenanbau und Gemüseproduktion in Reihenmischkultur. Margarete und Jakobus arbeiteten seit Beginn mit dem eigenen Kompost und in den Videos und ihren Büchern teilen sie ihr Wissen. Zum ersten Mal stellte ich fest das es offenbar gar nicht so kompliziert ist, Kompost, in großen Mengen zu produzieren,  wie ich immer dachte und das man auch wenig falsch machen kann.

 

Bei meinen weiteren Recherchen stieß ich auf Helga Wagner, die über 40 Jahre die gesamten Grünflächen von Linz mit 350 ha, bio-dynamisch betreut hat. Sie entwickelte die Abfall- Kompostierungsmethode unter Verwendung des Steinmehls, vermied jegliche Kunstdüngeranwendung und den Einsatz giftiger Spritzmittel und sicherte so den ökologischen und wirtschaftlichen Erfolg. Die Kompostieranlage des Stadtgartenamtes war Impuls für vieles und hat das Wunder der Erdwerdung aus organischen Abfallstoffen vielen Interessierten aus dem In- und Ausland vor Augen geführt. Auch von ihr findet man im Netz interessante Vorträge und sie hat noch mit 90 Jahren im Kurs „Bodenpraktiker“ für das LFI (Landwirtschaftliches Fortbildungsinstitut) ihr Wissen weitergegeben.  Diese beiden Frauen haben mir außerdem gezeigt, dass biodynamisches Wissen nicht neu, sondern im Gegenteil schon sehr alt ist und vor allem im Zuge der Agrarevolution nach dem 2. Weltkrieg und dem damit einhergehenden Einsatz von künstlichen Dünge- und Pflanzenschutzmittel, in den Hintergrund gerückt wurde. 

 

Und so bestärkt haben wir diese Woche damit begonnen die ersten beiden Kompostmieten zu bauen. Es fühlt sich wunderbar an die eigenen Ressourcen zu nutzen, den Mist unserer Tiere, Äste und Zweige von unseren Bäumen und Sträuchern, ja selbst das Schilf aus unserm Teich, das wir zurückgeschnitten haben. 

 

Hier noch ein paar Interessante Links:

Margarete Langerhorst:
https://youtu.be/bN1ky8k09No
https://youtu.be/pUEniPbINxE
https://youtu.be/JCcmz2gi8w4


Helga Wagner:
https://youtu.be/DUKg5AyRzhg
https://youtu.be/fwbbyMPv_8M

 

Geschrieben von Elisabeth Nussbaumer

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