Wanderung Tag 40

Wie üblich wache ich früh auf und versorgen gleich einmal Igor mit einer frischen Portion Heu und natürlich auch gleich alle anderen Pferde. Dann hole ich mir Scheibtruhe und Mistgabel und mache die Ställe und Paddocks sauber. Wie immer habe ich große Freude an dieser Arbeit und mag das Gefühl mich nützlich zu machen. Margit bringt mir Frühstück der Luxus Klasse. Sie lebt selbst Großteiles vegan deshalb gibt’s Sojajohurt, Müsli, frische Früchte, Brot und Marmelade. Ich haue voll rein und genieße es in Ruhe zu frühstücken. In der Zwischenzeit geht Margit nacheinander auf ihren beiden Stuten ausreiten. Ich wundere mcih ein bisschen über mcih selbst das mir das Reiten so gar nicht abgeht. Früher bin ich ja auch gerne geritten und vor allem Ausreiten habe ich sehr geliebt, aber jetzt kann ich Margit ohne das kleinste bisschen Wehmut zusehen. Es reizt mich überhaupt nicht mehr. Dann hat sie noch einiges zu erledigen und ich vertiefe mich in ihr Buch über den Ritt entlang des Jakobsweges, das sie mir geschenkt hat. 

 

Heidrun, eine meiner Gastgeberinnen, lädt mich ein mit ihr und den Hunden nochmals in die Erlaufschlucht zu gehen. Sie arbeitet dort als Naturvermittlerin und unter der Woche ist wenig los. Ich würde schon gerne, denn das bisschen was ich von der Schlucht gesehen habe, sah sehr schön und spektakulär aus. Aber ich möchte Igor nicht alleine lassen und so lehne ich dankend ab. Von Heidi habe ich auch erfahren das die Erlaufschlucht mittlerweile ein Touristenmagnet und Top-Ausflugsziel geworden ist. So beliebt das es den Einheimischen schon eher auf die Nerven geht. Deshalb war auch, als ich vesuchte durchzugehen, so viel los und nur so wenige Menschen die sich auskannten.

 

Igor liegt in der Zwischenzeit auf dem Sandplatz wie auf einem Sandstrand. Er ist tiefenentspannt und lässt sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Ihn so entspannt zu sehen tut auch mir gut und ich genieße den freien Tag und mache einfach einmal nicht viel. Für den Abend haben uns Margits Vermieterinnen zum Essen eingeladen. Es gibt griechischen Eintopf und ich freu mich schon sehr darauf. Ein bisschen ist es hier wie bei den Golden Girls. Eine WG von 5 Frauen, denn eine Untermieterin gibt es noch, die sich gegenseitig viel Freiraum lassen, sich dennoch aber sehr gut verstehen und sich unterstützen. Außerdem die jeweiligen Eigenheiten einfach annehmen und hinnehmen. Wie schön das doch ist und wie viele Menschen würden sich genau so eine Konstellation wünschen, gerade fürs Alter.

 

So verbringe ich einen gechillten schönen Tag in einer wunderschönen Atmosphäre den ich so genossen habe wie kaum einen meiner Ruhetage. 

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